Automatisch erzeugte Evakuierungslisten retten im Notfall Leben
Die wichtigste Frage bei einer Katastrophe wie einem Brand ist: Sind alle in Sicherheit oder müssen noch Menschen gerettet werden? Im allgemeinen Chaos ist es schon nicht leicht, festzustellen, wer es aus einem brennenden Gebäude herausgeschafft hat. Im Nachhinein zu rekonstruieren, wer von den Beschäftigten, Besuchern und Mitarbeitern der Fremdfirmen ursprünglich im Gebäude war, ist eine echte Herausforderung – wenn man nicht vorbereitet ist und eine Evakuierungsliste bzw. Anwesenheitsliste hat.
Worst Case: Wie sich Unternehmen auf Evakuierungen vorbereiten.
Stadt, Land, Fluss – die Standorte deutscher Mittelständler und der Konzerne sind so vielfältig, wie die Unternehmen, ihre Historie oder ihre individuellen Anforderungen. Was sie alle eint: die Menschen. Mal eine Hand voll, mal ein paar Hundert, mal mehrere Tausend strömen Tag für Tag durch die Werkstore.
Ein weiteres verbindendes Element: die unbedingte Sicherheit von Mensch, Material und baulicher Infrastruktur. Dabei sind es nicht nur Hackerangriffe auf Netzwerke und Strukturen, mit denen sich die Sicherheitsbeauftragten heute auseinandersetzen müssen. Ereignisse wie das Hochwasser im Ahrtal 2021, der Chemieunfall in Helmbrechts 2023 oder auch der Amoklauf im Olympiaeinkaufszentrum in München 2016 stehen beispielhaft für die Vielfalt der thematischen Herausforderungen, die eine Welt voller geopolitischer Probleme mit sich bringt. Vor diesem Hintergrund ist das Denken in Worst-Case-Szenarien keine Schwarzmalerei, sondern aktive Verantwortungsübernahme. Für THW, Feuerwehr, Bundeswehr, Polizei und nicht zuletzt den Katastrophenschutz gehören solche Szenarien seit jeher zur Arbeitsrealität. Dieser Artikel zeigt auf, welche Bedeutung Softwarelösungen wie VISIT für eine sicherheitsorientierte Unternehmensorganisation haben. Er erläutert, wie softwaregestützte Zutrittskontrollsysteme im Ernstfall die Evakuierung von Besuchern und Mitarbeitenden erleichtern.
Was man über Evakuierungen, Abläufe und Zuständigkeiten wissen sollte
Eine Evakuierung ist die organisierte Verlegung von Menschen und Tieren aus einem gefährdeten Gebiet mit Transport, Unterbringung und Versorgung in ein sicheres Gebiet. Gefährdungen werden unterschieden in solche, die von innen kommen und solche, die von außen auftreten. Zu ersteren zählen beispielsweise Brand, Explosion oder das Austreten von Gefahrenstoffen. Von außen kommen Überschwemmungen, Sturm, Hagel, Unwetter oder bereits erwähnte Bombendrohung. Experten für das Thema Evakuierung innerhalb eines Unternehmens sind beispielsweise die Fachkraft für Arbeitssicherheit oder auch der Brandschutzbeauftragte. Außerhalb des Betriebsgeländes kümmern sich Polizei und Feuerwehr um die Organisation einer Evakuierung.
Zum Personenkreis einer Evakuierung gehören neben den Beschäftigten auch alle sonstigen Dritten, wie etwa Besucherinnen und Besucher, Angehörige von Fremdfirmen sowie Kundinnen und Kunden, die sich zum Zeitpunkt eines Ereignisses im Gebäude bzw. auf dem Gelände aufhalten. In Wohngebieten wird eine Evakuierung – z. B. bei einem Bombenfund beispielsweise durch den Katastrophenschutz angeordnet. In Unternehmen obliegt dies speziell beauftragten und entsprechend geschulten Personen.
Damit eine Evakuierung geordnet abläuft, hat jedes Unternehmen einen Flucht- und Rettungsplan aufzustellen, wenn die Lage, die Ausdehnung oder die Art der Nutzung der Arbeitsstätte dies erfordern. Dieser Flucht- und Rettungsplan muss an geeigneten Stellen im Betrieb veröffentlicht werden. Auf der Grundlage dieses Planes sind in angemessenen Zeitabständen Evakuierungsübungen durchzuführen.
Die Arbeitsstättenverordnung, die Technischen Regeln für Arbeitsstätten „Fluchtwege und Notausgänge, Flucht- und Rettungsplan“ (ASR A2.3) und die DIN ISO 23601 „Sicherheitskennzeichnung – Flucht- und Rettungspläne“ sind Regelwerke, an denen sich Unternehmen orientieren sollten.
Handwerksbetrieb, KMU, Konzern oder Chemiedreieck: So beeinflusst der Standort eine Evakuierung
Gerade an Industriestandorten teilen sich oft Unternehmen unterschiedlicher Dimensionen ein großes Areal. Besucher, Beschäftigte, Lieferanten oder Handwerker betreten das Gelände durch ein zentralen Tor und müssen dann nicht selten eine weitere Zugangskontrolle bei dem Unternehmen passieren, bei dem sie einen Auftrag verrichten oder einen Termin haben.
Im Falle einer Evakuierung sind solche Standorte logistisch besonders herausfordernd: Jedes Unternehmen braucht eigene Konzepte und Notfallpläne. Die Verantwortlichen aller Firmen müssen ihre Pläne untereinander abstimmen, um sich im Fall einer Evakuierung nicht gegenseitig zu gefährden und ein geordnetes Verlassen aller Anwesenden von einem Gelände sicherzustellen.
In diesen Regelwerken wird das Thema Evakuierung behandelt
Wer sich über das Thema „Evakuierung“ informieren möchte, findet u. a. in der VDI 4062 wertvolle Hinweise, wie die richtige Alarmierung funktioniert. Zudem beschreibt das Regelwerk, wie eine Evakuierung als Selbstrettung organisiert und durchgeführt werden sollte. Darüber hinaus werden die Schnittstellen zur Fremdrettung beschrieben, die bei Evakuierungen insbesondere von Menschen mit Behinderungen zu berücksichtigen sind.
In der Richtlinie VDI 4062 namens „Evakuierung von Personen im Gefahrenfall“ werden branchenübergreifende Lösungsmethoden im Sinne von technischen bzw. baulichen Mitteln sowie organisatorischen und personellen Methoden vorgestellt. Mit der VDI 4062 liegt ein Regelwerk vor, das auf alle betrieblichen Situationen unterschiedlicher Ereignisse wie Explosion, Brand, Hochwasser und weitere Szenarien anwendbar ist.
In der DGUV Information 205-033 „Alarmierung und Evakuierung“ finden Arbeitgeber weitere Informationen, wie sie im Falle einer Evakuierung den Schutz ihrer Mitarbeitenden und aller betriebsfremden Personen sicherstellen können.
Evakuierungslisten: So behalten Verantwortliche den Überblick
Ob Betriebsfremde oder Mitarbeitende: Eine Besuchermanagement-Software unterstützt Unternehmen bei der Verwaltung aller Personen, die sich in einer Firma oder auf einem Gelände aufhalten.
Die besondere Stärke von Tools wie VISIT liegt dabei in der Erstellung von Evakuierungslisten (sogenannten „Evaclists“), die bei Notfällen wie Bränden Leben retten können. Sie liefern Rettungskräften wichtige Informationen, z. B.:
- Wer sich aktuell auf dem Gelände befindet
- Ob alle Personen rechtzeitig evakuiert wurden
- Wo sich noch vermisste Personen aufhalten könnten
Die Evaclist kann mit einem Klick auf Smartphones oder Tablets übertragen werden. Alternativ erfolgt der Zugriff per QR-Code und Passwort. Auch bei einem Serverausfall bleibt die Liste auf mobilen Endgeräten verfügbar. Am Sammelplatz können evakuierte Personen direkt in der Liste erfasst werden. Dabei wird die Liste manuell aktualisiert, sodass auch Daten von anderen Geräten synchronisiert werden.
In Bereichen mit individuellen Zugangskontrollen (z. B. in Gebäudeteilen, Stockwerken oder Räumen) kann die Evaclist gezielt eingesetzt werden, um vermisste Personen zu lokalisieren. Ohne Zugangskontrolle sind hingegen nur allgemeine Daten, wie der Arbeitsplatz eines Mitarbeiters, verfügbar.
Trotz ihrer vielen Vorteile kann auch das beste Evaclist-System keine vollständige Genauigkeit garantieren.
Beispiele für mögliche Probleme:
- Personen verlassen das Gelände, ohne sich abzumelden.
- Zutrittskontrollen werden umgangen (z. B. durch Mitnehmen unberechtigter Personen).
- Personen befinden sich in nicht registrierten Bereichen, wie Aufzügen, Lobbys oder Wartebereichen.
Evakuierungslisten sind ein unverzichtbares Instrument, um Rettungskräfte und Sicherheitsverantwortliche bei der Evakuierung zu unterstützen. Sie bieten einen schnellen Überblick über die Lage, auch wenn sie nicht alle
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